Das Cut-Off Tief Manfred zieht aktuell mit seinem Kern von Thüringen über Sachsen nach Tschechien weiter. Schon gestern kam es auf der Vorderseite im bereich der Konvergenz zur kräftigen Schauern und Gewitter. Später drehte sich das Tief immer mehr ein (Kern dann südöstlich der Niederlausitz) und brachte über Stunden anhaltenden Regen.
1|Wetterlage
Ein aus Westen ansteuerendes Tief zog auf östlicher Bahn bis nach Tschechien. Die Wolkenschleppe (siehe nachfolgendes Bild) dreht sich langsam auf der immer gleichen Bahn nach Deutschland. Dabei ist vor allem ein Streifen von Frankfurt an der Oder/Guben, den Spreewald, Leipzig, Westsachsen bis nach Böhmen im Schwerpunkt der Niederschläge gewesen.
Nahe am Tiefkern gab es kaum Niederschläge (Nordsachsen, Hoyerswerda). Erst zum Abend zogen sich die Niederschläge nach Südosten zurück.

Quelle: kachelmannwetter.com/Satellitenbild Deutschand
Im Vorfeld gab es an der Konvergenz in schwül-warmer Luft zahlreiche Schauer und Gewitter. Dabei bildeten sich zum Teil langanhaltender Schauerlinien heraus. So gab es zuerst vom südwestlichen Elbe-Elster Kreis über Finsterwalde bis in den Spreewald Starkregen, später dann (siehe folgende Abbildung) auch zunehmend in Ostsachsen.
In der zweiten Nachthälfte vercluserten die einzelnen Schauer und Gewitter und brachten großflächig anhaltenden Dauerregen, der zT. auch schauerartig verstärkt ausfiel.

Quelle: kachelmannwetter.com/Radar Brandenburg
2|Niederschlagsmengen
Bedenkt man die verschiedenen Wetterphasen (Gewitter und Starkregen an der Konvergenz, zunehmende Verclusterung, Eindrehen der Niederschläge oftmals über die gleiche Region), fallen die Niederschlagsmengen auch dementsprechend regional unterschiedlich aus.
Den meisten Niederschlag gab es bis 8 Uhr vor allem im Oder-Spree Landkreis, nördlich von Cottbus und entlang von Neiße und Oder. Hier fielen innerhalb von etwa 15 Stunden (nach Beginn der Niederschläge) 30 bis 80 mm an Niederschlag. In Gewittern lokal auch mehr.
Rund um das Tiefzentrum fiel deutlich weniger Regen. So gab es in Hoyerswerda heute Morgen grade einmal eine Niederschlagssumme von 1,0 mm. Im Bereich der sächsischen Landesgrenze war jeder Kilometer weiter nach Norden entscheidend.

Quelle: kachelmannwetter.com/24stündige Niederschlagssumme Brandenburg
Auch im Laufe des Tages hielten die Niederschläge weiter an. Sie wurden etwas schwächer, verliefen aber weiterhin oftmals über die gleiche Region. So gab es erneut bis zu 20 mm innerhalb von 6 Stunden im Bereich des Spreewalds. Direkt an der Oder waren die Niederschläge schauerartig verstärkt und erreichten hier zusätzlich Mengen von 20 bis 30 mm.
Auch am Nachmittag und Abend drücken aus Osten weitere Niederschläge in die Region (weitere Verlagerung der Wolkenschleppe nach Südosten). So sind hier nochmals um 10 mm möglich.

Quelle: kachelmannwetter.com/6 stündige Niederschlagssumme Brandenburg